Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum EU-Vorstoß, Lockangebote für Flugtickets zu verbieten
Archivmeldung vom 19.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGlückwunsch Jacques Barrot. Der Beschluss, Flugpreise transparenter und damit leichter vergleichbar zu machen, ist ein Sieg für den Kunden, ein Sieg für die EU-Kommission - und ein Albtraum für die Billig-Airlines. Ryanair, Germanwings, Easyjet und Co. werden ihre Klientel nicht mehr mit unreellen Schnäppchen auf ihre Internetseiten lotsen können.
Künftig zählt nur noch der
Endpreis. Und der ist für alle gleich - unabhängig, ob sie nun
zufällig im Elsass oder in der Nähe des Baden-Baden-Airports ihren
Wohnsitz haben.
Die Low-Cost-Carrier haben zwar das Fluggeschäft in Europa
aufgemischt und Wettbewerb gebracht. Aber mit ihrem Vorgehen, mit
niedrigen Preisangeboten Passagiere zu locken, haben sie auch eine
Praxis eingeführt, die darauf abzielt, mit billigen Tricks Kunden zu
locken.
Denn wer mit Zehn-Euro-Flügen wirbt, der unterschlägt dabei, dass
noch Flughafengebühren, Steuern und gerade in Zeiten wie diesen
erhebliche Kerosinzuschläge hinzukommen.
Verbraucherschützer nennen derartige Methoden, mit denen die Kunden
in die Falle gelockt werden, unlauter.
Denn nur versierten Fliegern ist klar, dass bei so günstigen
Angeboten nicht im Paket drin ist, was auf der Werbung draufsteht.
Mit dem Zwang zur Transparenz macht sich die Kommission zum Anwalt
der Konsumenten. Auch die jüngst ausgebauten Rechte für
Flugpassagiere gehen in diese Richtung. Und die gerade losgetretene
Aktion zur Verbilligung der unverschämt teuren Handy-Auslandstarife
tut ein Übriges.
Weiter so, kann man da nur sagen. Denn solcherart Engagement schätzt
der Bürger. Da profitiert er von Europa.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau