Westfalen-Blatt: zu Kinderarbeit
Archivmeldung vom 18.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttIch werde mal Kranführer, sagt der kleine Ben und er strahlt. Denn bis dahin hat Ben noch viele Jahre Zeit. Wer weiß, vielleicht ändert sich im Laufe der Schulzeit sein Berufswunsch noch. Das soll schon vorgekommen sein. Der fünfjährige Taio, der in einer Kobaltmine im Kongo arbeiten muss, hat diese Wahl nicht.
Seine Kindheit ging zu Ende, bevor sie begann. Da er keine Schule besucht, hat er auch keine Chance, sich zu entwickeln. Wie Taio ergeht es weltweit 150 Millionen Kindern. Sie schuften, damit ihre armen, oft arbeitslosen Eltern überleben. Sie ermöglichen es, dass wir unsere Handys, Autobatterien, Pflastersteine, Lederwaren und Textilien noch billiger einkaufen können. Andere sortieren in Asien und Afrika unseren Abfall fürs Recycling - erleichtern so unser Umweltgewissen. Ach könnten die Billigwaren reden und die Stimmen der Kinder hörbar machen! Es stimmt: Kinderarbeit gab es früher auch in Europa. Und es stimmt: Manche Arbeiten machen Kinder sogar gern, etwa wenn sie den Eltern in der Landwirtschaft zur Hand gehen. Die Grenze zur Ausbeutung beginnt, wo eine Kindheit und die Chance auf ein anderes Leben zerstört werden.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)