WAZ: Einigung beim Unterhalt: Rätselhaft
Archivmeldung vom 23.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Koalition hat im Streit über das Unterhaltsrecht einen Kompromiss gefunden, der ordnungspolitisch mindestens unsauber ist. Sinn des neuen Gesetzes war es schließlich, die Kinder, und zwar alle Kinder, bevorzugt zu behandeln und danach erst gleichberechtigt die Ansprüche der erziehenden Elternteile zu berücksichtigen.
Wenn
aber unverheiratete Mütter schlechter gestellt werden als
verheiratete Mütter, bedeutet das: Für viele Mütter und damit auch
für ihre Kinder steht weniger Geld zur Verfügung, weil der Trauschein
fehlt, wofür die Kinder am wenigsten verantwortlich sind.
Die Union freut sich, weil sie den besonderen Schutz der Ehe
durchgesetzt habe. Gegen Justizministerin Brigitte Zypries
vielleicht, aber nicht gegen die Lebenswirklichkeit. Jede dritte Ehe
wird geschieden.
Rätselhaft bleibt, warum Zypries nachgegeben hat. Sie hatte stets
mit der Lebenswirklichkeit argumentiert und damit, dass Kinder unter
den Entscheidungen ihrer Eltern nicht leiden sollten. Man darf
gespannt sein, an welcher Stelle die Union der SPD demnächst
entgegenkommt.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung