Lausitzer Rundschau: Kommunen bieten Eltern für Schüleranmeldung Finanzhilfe
Archivmeldung vom 12.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMelden Sie Ihr Kind an unserer Schule an und Sie bekommen finanzielle Vergünstigungen - mit diesem Angebot versuchten Schulträger in Drebkau (Spree-Neiße) und Ortrand (Oberspreewald-Lausitz) ihre Oberschule zu retten. In Zeiten des Schulsterbens in der Region ein vielleicht verständlicher, sicher aber sinnloser Versuch, der einer Schule eher schadet als das er ihr hilft. Das zeigt das Beispiel Drebkau.
Dort mussten die Stadtverordneten einsehen, dass sie ihr
Schülernachwuchs-Problem so nicht lösen konnten. Wie auch?
Der eine oder andere Schüler, dessen Eltern sich haben breitschlagen
lassen, mag auf diese Weise zwar gewonnen worden sein. Sicher aber
war die Zahl der Eltern größer, die das Angebot nur abgeschreckt hat.
Schulen, die mit Zuschüssen für Fahrtkosten und Lehrbücher werben,
erwecken den Eindruck, das auch nötig zu haben, weil ihr
Bildungsangebot zu wünschen übrig lässt.
Der Versuch, sich Wettbewerbsvorteile im harten Ringen um Schüler zu
erkaufen, vergiftet außerdem das Klima in einer Bildungslandschaft.
Beispiel hierfür ist das gespannte Verhältnis zwischen den
Nachbar-Oberschulen Ruhland und Ortrand im
Oberspreewald-Lausitzkreis. Nicht auszudenken, was Schulträger noch
so alles ausprobieren könnten, um ihre Standorte zu retten. Womöglich
ködern sie demnächst Eltern mit dem Versprechen guter Noten für ihre
Kinder auch bei schlechten Leistungen.
Unter den harten Bedingungen derzeit ist ein fairer Umgang umso
wichtiger. In Drebkau und Ortrand hätten die Schulträger gut daran
getan, lieber noch mehr in die Qualität ihrer Bildungseinrichtung zu
investieren statt in zweifelhafte Werbeoffensiven.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau