Rheinische Post: Im Griff der Seuche
Archivmeldung vom 04.03.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErst die Vogelgrippe, dann die Schweinepest. Es scheint, als sei die Natur in Aufruhr. Der Seuchenbefall der Nutztiere landet wieder ganz nah bei den Menschen: Die Vogelgrippe, deren Auftreten die (derzeit unbegründete) Sorge vor einer weltweiten Erkrankungswelle bei Menschen verbreitet; die Schweinepest, weil sie die Deutschen an ihre Ernährungsgewohnheiten erinnert.
Hysterische Erscheinungen sind
im Falle der Tierseuchen so normal geworden wie die Tierseuchen
selbst. BSE oder Maul- und Klauenseuche sind noch nicht lange her.
Nun hat die Vogelgrippe mit der Schweinepest nichts zu tun. Die
Schweinepest bleibt unter Schweinen. Es sind die apokalyptischen
Ausmaße der Massenkeulungen, die schwer zu verkraften sind. Gerade
die aber spiegeln logisch das Bild einer Industrie, die
Massentierhaltung betreibt. Betriebe produzieren Tiere mit
ausgefeilten Techniken und neuester Pharmazie. Auch die
Tötungstechnologie schreitet voran. Der Vogelgrippe kommt eine
Maschine bei, die in der Stunde bis zu 4000 Hühner töten kann. Das
ist nicht schön, aber so ist die Wirklichkeit. Viel Fleisch für wenig
Geld - das hat seinen Preis. Massentierproduktion begünstigt die
Verbreitung von Seuchen. Das dringt jetzt wieder ins Bewusstsein. Bis
zum nächsten Mal.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post