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Lausitzer Rundschau: Ausbildungsgang für Tourismus

Archivmeldung vom 22.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Engpass an Tourismus-Kaufleuten für das Lausitzer Seenland war absehbar. Erst waren die Grundschulen von dem demografisch bedingten Einbruch der Schülerzahlen betroffen und schlossen reihenweise, dann die weiter führenden Schulen. Jetzt sind die geburtenschwachen Jahrgänge in den Oberstufenzentren angekommen.

Jeder vierte Betrieb im Cottbuser Bezirk der Industrie- und Handelskammer bekam folglich im vergangenen Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzt. In der Freizeit- und Tourismus-Branche kommt noch hinzu, dass gar nicht erst genügend Ausbildungsplätze angeboten werden. Zumindest nicht in der Lausitz mit ihrem Seenland. Die Branche ist dort erst im Entstehen begriffen. Vielen kleinen Vereinen und Verbänden fehlt das Geld, jeden Monat ein paar Hundert Euro für einen Azubi zu zahlen. Nicht besser geht es den Unternehmen, die sich im Seenland angesiedelt haben, aber noch entwickeln müssen. Die wenigen dort bereits etablierten Tourismus-Akteure - der Zweckverband Lausitzer Seenland am Senftenberger See oder der Förderverein Besucherbergwerk F60 - können die Nachwuchsarbeit allein nicht stemmen. So entsteht ein schiefes Bild: Zum einen vermarktet die aufstrebende Urlauber-Region selbstbewusst ihr immer besser werdendes Angebot. So am Wochenende auf der Leipziger Beach&Boat-Messe. Auf der anderen Seite droht im Senftenberger Herzen des Seenlands zum Beginn des neuen Schuljahres der Ausbildungsgang Freizeit- und Tourismuskaufmann zu sterben. Das Schreckensszenario stellt sich da von selbst ein: eine Urlauberregion ohne professionelles Personal. Offenbar haben die Macher und Entwickler des Seenlands, in der Tourismuswirtschaft wie in der Politik, diese akute Bedrohung erst allzu spät erkannt. Erst Ende Januar setzten sie sich zusammen und suchten fieberhaft nach Lösungen. Ein Ausbildungsverbund soll geschaffen, finanzielle Unterstützung organisiert werden. Das sind gute Ansätze, die jedoch nicht gleich Wirkung erzielen. Das Seenland braucht jetzt zunächst Hilfe aus Potsdam. Am Senftenberger Oberstufenzentrum muss auch zum neuen Schuljahr eine neue Klasse für angehende Freizeit- und Tourismuskaufleute an den Start gehen können - auch wenn sich ein oder zwei Schüler weniger anmelden als für eine Klassenbildung vorgesehen sind. Das Bildungsministerium hat in der Vergangenheit auch Ausnahmen zugelassen, um Klassenbildungen zu ermöglichen und Schulen zu retten. In diesem Fall geht es um die Rettung einer ganzen Urlauberregion.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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