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Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Georgien

Archivmeldung vom 12.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dass Wladimir Putin im Kreml den kaukasischen Kriegsherrn gibt und seinen Nachfolger Medwedew zur Marionette degradiert, entspricht der realen Machtverteilung nach dem so genannten Wechsel.

Putin war es auch,  der dem georgischen Präsidenten in Südossetien und Abchasien die Falle der gesteuerten Abtrünnigkeit gestellt und darauf gewartet hat, bis dieser hineintappte, um jetzt gnadenlos zu kassieren. Putins Rechnung ist lang: Das vielfach vom Westen gedemütigte Russland will nicht nur auf seine bewährte Art Stabilität im Kaukasus herstellen. Das Muster dafür ist gleich nebenan in  Tschetschenien zu besichtigen. Dort hat der Westen noch beflissen weggesehen. Putin revanchiert sich auch für seine Minderheitenposition im Fall des Kosovo. Er möchte aber vor allem  die provozierende, von den USA geschürte  Diskussion über eine Nato-Perspektive Georgiens austreten. Auch wenn er dafür mit seinen Panzern und Bombern neue politische Fakten in Tiflis schafft. Mal wieder ein lupenreiner Putin sozusagen.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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