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Lausitzer Rundschau: Zu Kongo-Einsatz: Heiklke Mission

Archivmeldung vom 18.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Selten war eine Auslandsmission der Bundeswehr so umstritten, wie der geplante Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo. Nun hat das Berliner Kabinett dafür grünes Licht gegeben. Aber die Kritik wird trotzdem kaum verstummen.

In einem von Bürgerkriegen verwüsteten Land, das fast siebenmal so groß ist wie die Bundesrepublik, sollen ein paar Hundert deutsche Soldaten für einen reibungslosen Ablauf der ersten freien Wahlen seit vier Jahrzehnten sorgen. Ihr Einsatzort wird die neun Millionen Menschen zählende Hauptstadt Kinshasa sein, die kaum über eine funktionierende Infrastruktur, geschweige denn über intakte Straßen verfügt. Wer sich diese Dimensionen vor Augen hält, der muss zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass es sich allenfalls um einen symbolischen Einsatz handeln kann. Sein Ausgang ist ungewiss. Die brüchige Sicherheitslage kann jederzeit eskalieren. Das bekam die Bundeswehr bereits vor mehr als einem Jahrzehnt zu spüren. Damals leisteten rund 1700 deutsche Soldaten in Somalia logistische Unterstützung und humanitäre Hilfe. Als sich die politische und militärische Sicherheit in dem von Bürgerkriegen heimgesuchten Staat dramatisch verschlechterte, musste die Bundeswehr Hals über Kopf das Feld räumen. Diese schlimme Erfahrung hätte Anlass für eine nachhaltige Afrikapolitik des Westens seine können. Doch geschehen ist praktisch nichts. So wird auch im Kongo wieder nur an den Symptomen he- rumoperiert. Warum Deutschland dabei sein muss, vermag die Bundesregierung nicht schlüssig zu erklären. Genau darin liegt das große Manko ihrer Entscheidung.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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