Westfalenpost: Ein guter Kompromiss
Archivmeldung vom 26.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchlichtung im öffentlichen Dienst Von Lorenz Redicker 31 Stunden ohne Unterbrechung hat die Schlichtungskommission getagt. Es war der Mühe wert, das Ergebnis hat gute Chancen, die Tarifrunde im öffentlichen Dienst zum Abschluss zu führen. Natürlich: 1,2 - 0,6 - 0,5 Prozent, solche Zahlen lassen das Gewerkschafterherz nicht eben höher schlagen.
Und selbst in der Addition ist der Lohnzuschlag noch weit entfernt von der markigen 5-Prozent-Forderung, mit der die Gewerkschaften in diese Tarifgespräche gegangen sind. Selbst die Metaller haben ja, wenn auch erst ab April 2011, ein Plus von 2,7 Prozent ausgehandelt. Ein großer Schluck aus der Lohnpulle jedenfalls sieht anders aus. Aber da gibt es ja noch die kräftige Einmalzahlung, die Übernahmezusage für Auszubildende, die Altersteilzeit, die Verdi & Co auf der Habenseite verbuchen dürfen. Bund und Kommunen umgekehrt können aufatmen ob der moderaten Lohnsteigerung, der langen Laufzeit und höherer Leistungsanreize. Wer nun gewonnen, wer verloren hat, lässt sich also schwer ausmachen, und das gerade spricht ja für einen guten Kompromiss. Kommt es am Wochenende zur Einigung, dürfen sich die Bürger als Sieger fühlen: Sie bleiben von einem Streik verschont. Der Müll wird abgeholt, Busse und Bahnen fahren und auch die Kitas - Gott sei dank, man denke an das vergangene Jahr! - öffnen ihre Türen.
Quelle: Westfalenpost