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Lausitzer Rundschau: Roland Koch in Schwierigkeiten: Ausgerechnet jetzt

Archivmeldung vom 13.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Über Hessens Ministerpräsidenten Roland Koch braut sich wieder etwas zusammen. Mit dem Vorwurf der Lüge sah er sich schon einmal konfrontiert, vor sechs Jahren, als die Hessen-CDU mit schwarzen Kassen und Scheinvermächtnissen für einen Skandal sondergleichen sorgte.

Seitdem wird Kochs Glaubwürdigkeit gerne angezweifelt, denn damals ging dem brutalstmöglichen Aufklärer genau dabei schnell die Luft aus. Die neuen Vorwürfe passen also ins Bild, das sich viele von Koch gezimmert haben - möglich ist alles angesichts der Vorgeschichte. Doch bewiesen ist noch nichts. Insofern gilt auch für den Ministerpräsidenten die Unschuldsvermutung. Ausgerechnet jetzt, wird sich Koch denken. Wo er doch parteiintern vom Saulus zu Angela Merkels Paulus mutiert ist. Nicht uneigennützig aus neu entdeckter Zuneigung zur Kanzlerin, sondern rein taktisch: Koch ist ein Mann mit Ambitionen und die lassen sich perspektivisch nur realisieren, wenn man sich nicht auf Dauer den Unmut der Partei leistet.
In zwei Wochen will sich Koch zum Dank für seine neue Treue zum Vize-Vorsitzenden der CDU wählen lassen. Damit würde er automatisch eine Art Kronprinz der Kanzlerin. Die Affäre - wenn sie denn eine ist - birgt jedoch politische Sprengkraft, die sich auf dem Parteitag entladen könnte. Sie könnte sogar Kochs politische Zukunft bestimmen, das klingt dramatisch, es ist aber so. Deswegen hilft ihm jetzt nur eines: mal wieder brutalstmöglich aufklären.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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