Rheinische Post: Schwarz-grüne Kontaktpflege
Archivmeldung vom 09.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs gehört zu den Aufgaben eines Generalsekretärs, seiner Partei möglichst viele strategische Optionen für die Zukunft zu eröffnen. Dies gilt umso mehr in einer Zeit, da den Volksparteien Union und SPD die Wählerbasis abbröckelt und sie näher bei "30 minus x" als "40 plus x" rangieren.
Aus dieser Not entstand die große Koalition und
nach deren Ende wird es kaum besser aussehen.
Bei wachsender Verdrossenheit des Wählerpublikums und dem Zuwachs
radikaler Rand-Parteien wird es immer unwahrscheinlicher, dass eine
kleine Koalition wie Schwarz-Gelb oder Rot-Grün die
Regierungsmehrheit erreichen kann. Also reicht für die Union die
traditionelle Partnerschaft mit der FDP nicht mehr aus. Und als
dritter Partner bleiben nach Lage der Dinge nur die Grünen.
Wenn CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla nun die Kontaktpflege zu den
Grünen verstärkt, folgt er dem Motto: Der kluge Mann baut vor. Er
hätte seinen Job verfehlt, wenn er tatenlos zusähe, wie die SPD unter
Kurt Beck die Grenze zur FDP aufweicht (und Klaus Wowereit in Berlin
die Linkspartei-PDS hoffähig macht). Zwischen schwarzen und grünen
Abgeordneten gibt es heute persönlich kaum noch Allergien. Bis sich
aber die Parteibasis auf beiden Seiten an den Gedanken gewöhnt,
werden Pofalla und Co. noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post