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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bio-Sprit

Archivmeldung vom 05.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

»Bio-Sprit« - das hört sich prima an. Da möchte man gleich Vollgas geben. Wenn's der Umwelt dient... Das ist natürlich Unfug. »Bio-Sprit« war von Anfang an ein Etikettenschwindel.

Ob nun Benzin aus Erdöl oder aus Pflanzen erzeugter Alkohol verbrannt wird - was aus dem Auspuff gepustet wird, belastet die Umwelt so oder so. Selbst der Umweltminister räumt ein, dass die Ökobilanz des »Bio-Sprits« zweifelhaft sei. In Wirklichkeit war die Erfindung des »Bio-Sprits« ein ökologisch verbrämtes Schutzprogramm für die deutsche Autoindustrie. Ohne den nun entfallenden Bio-Bonus muss sie nun noch mehr tun, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern. 120 Gramm CO2 pro Kilometer ist der von der EU verlangte Durchschnittswert, den die Autohersteller vom Jahr 2012 an quer durch ihre Modellpaletten garantieren sollen. Dafür muss der Verbrauch auf 4,8 Liter pro 100 Kilometer sinken. Ob damit ein nennenswerter Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird, darüber streiten sich die Experten. Angesichts der horrenden Spritpreise ist diese Frage allerdings nebensächlich. Vollgas können wir uns in Zukunft einfach nicht mehr leisten - der Umwelt und des Geldbeutels wegen.

Quelle: Westfalen-Blatt


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