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Rheinische Post: Entspannungswille

Archivmeldung vom 29.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als neuer US-Präsident hat Barack Obama den umstrittenen Raketenschutzschirm in Osteuropa aufgeschoben. Das ist sicherlich eine Geste der Entspannung. Die Russen haben reagiert und sehen von der Installation von Kurzstreckenraketen bei Königsberg ab.

Doch es ist eine Illusion, zu glauben, dass Moskau und Washington nun an einem Strang ziehen, dass alte Streitpunkte ausgeräumt seien. Moskau will eine multipolare Welt, um Amerikas Vorherrschaft einzudämmen. Obama will mit allen reden, doch auch er stellt wie alle Präsidenten vor ihm amerikanische Interessen in den Vordergrund. Nachdem er im Wahlkampf die Notwendigkeit militärischer Abrüstung betont hatte, ist Obama am Zug. Seit Jahren ist die Genfer Abrüstungskonferenz blockiert. Es geht um den Abbau atomarer Arsenale und die Verhinderung neuer. Die USA wollen über einen Produktionsstopp von Materialien zum Bau nuklearer Sprengköpfe verhandeln. Russland und China sagen Nein  sie wollen über die Weltraumrüstung sprechen. Dagegen sind die USA, weil sie ihre Pläne eines Schutzschildes im All nicht gefährden wollen. Die USA und Russland besitzen 95 Prozent aller Atomwaffen. Die Welt kann erst entspannter leben, wenn diese Arsenale leerer geworden sind.

Quelle: Rheinische Post

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