WAZ: Beugehaft für RAF-Terroristen: Gewissheit schaffen!
Archivmeldung vom 05.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmittelbst die Bundesanwaltschaft dürfte nicht damit rechnen, dass Mohnhaupt, Folkerts und Klar ihr Schweigen zum Buback-Mord brechen, ob sie in Beugehaft kommen oder nicht. "Verrat" gehörte nie zur RAF-Ideologie. Ein Symbol würde in der verstiegenen Sympathisanten-Szene zerbrechen, die es zweifellos immer noch gibt.
rotzdem muss auch das letzte juristische Mittel zur Klärung des RAF-Terrorismus ausgeschöpft werden. Vor allem die Angehörigen der Opfer der RAF haben ein Recht zu erfahren, wer den Vater oder Bruder durch feige, heimtückische Anschläge aus der Mitte ihrer Familie riss. Doch wird jetzt erneut deutlich, dass noch viele Fragen zum RAF-Terrorismus offen sind. Und Ungewissheit war noch stets der Stoff, aus dem Mythen entstehen. Deshalb muss so viel an Informationen über die RAF ans Tageslicht wie nur möglich. Aus dem Kreis der Familien der Opfer kommt die dringende Empfehlung, die RAF-Urteile dem Institut für Zeitgeschichte in München zur Verfügung zu stellen, um die Zeit des Terrors wissenschaftlich aufzuarbeiten. Das wäre gewiss der richtige Weg.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Rolf Potthoff)