Rheinische Post: Die Bayer-Profis
Archivmeldung vom 21.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeit über 100 Jahre hat Bayer Leverkusen den Sport als Teil der Unternehmenskultur begriffen. Breitensportler wurden ebenso gefördert wie die Spitzenmannschaften im Basketball, Volleyball und Handball. Auf sein Engagement für die Leichtathletik war der Konzern zu Recht besonders stolz. Es trug ihm Anerkennung ein.
Und es half den kleinen Sportarten, öffentlich wahrgenommen zu
werden. Viele Entwicklungshelfer haben die nicht mehr. Künftig auch
bei Bayer nicht. Denn der Konzern handelt ab dem nächsten Jahr, wie
es andere Sponsoren vorgemacht haben: Bayer setzt fast alles auf die
Karte Fußball. In diesem Bereich wird mit hohem Geldeinsatz die
Rückkehr an die deutsche Spitze gesucht. Der Sport von Bayer
Leverkusen wird zur Fußballfirma.
Das ist gleichbedeutend mit einem Verlust an sportlicher Breite im
buchstäblichen Sinn. Die Sportlandschaft wird ärmer, wenn nur noch
auf den Geschmack der Masse und das Image in der Werbung geschielt
wird, so nachvollziehbar das für kühle Rechner aus der Industrie sein
mag. Das Unternehmen stiehlt sich aus der eigenen Tradition. Und es
ist sicher kein Trost, dass Bayer damit zeitgemäß handelt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post