Lausitzer Rundschau: Bundesdrogenbeauftragte stellt Bericht 2009 vor Lichtblick und Misserfolg
Archivmeldung vom 05.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSisyphus versuchte sich an einer unmöglichen Aufgabe, doch der schwere Stein rollte immer wieder den Berg hinab. Don Quichotte kämpfte gegen einen imaginären Gegner, eine Windmühle. Sabine Bätzing macht beides. Das Eindämmen des Rauschmittelkonsums ist wahrlich eine Sisyphusarbeit.
Jährlich zeigt es der Bericht der Drogenbeauftragen der Bundesregierung erneut. Den Erfolgen hier - diesmal ist es der Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen - stehen Misserfolge da gegenüber. Derzeit das Koma-Saufen. Immer wieder muss die SPD-Politikerin von vorn anfangen. Frustrierend. Umso mehr sollte sie ihre Kraft nicht im Kampf gegen Windmühlen verschleißen. Das macht sie, indem sie weiterhin ein totales Rauchverbot in allen Gaststätten fordert. Dabei ist in den Kneipen gerade wieder Rechtsfriede eingekehrt, nachdem die Raucher ihre legale Nische, die Kleinkneipe, gefunden haben. Nichtraucher werden jedenfalls nicht mehr belästigt, wenn sie das nicht wollen. Bätzing könnte von sich sagen, dass sie so viel für die Nichtraucher erreicht hat, wie noch kein Drogenbeauftragter vor ihr, aber sie will alles. Und beim Alkohol ist sie ebenfalls dabei, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Verkaufs- und Werbeverbote, dazu eine niedrigere Promillegrenze und Steuererhöhungen, wie sie die Empfehlungen des Suchtrates vorsehen, treffen nicht nur die Zielgruppe der Jugendlichen, sondern auch alle erwachsenen und verantwortlichen Genuss8trinker und nebenbei noch ganze Wirtschaftszweige wie die Presse. Da ist Widerstand programmiert, und man erreicht am Ende gar nichts.
Quelle: Lausitzer Rundschau