Neue Westfälische (Bielefeld): Geburtstagsparty für Ulla Schmidt Griff in den Mustopf
Archivmeldung vom 27.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn man in der deprimierenden Affäre um den Bundespräsidenten Christian Wulff unbedingt einen tieferen Sinn entdecken möchte, dann folgenden: Als Vorbild taugt Wulff nicht, sondern höchstens als negatives Beispiel. So wie er sich verhalten hat, sollte sich niemand und schon gar kein Politiker verhalten. Man sollte sein Amt nicht dazu benutzen, um finanzielle Vorteile für sich herauszuschlagen. Es gibt Grund, an diesen schlichten Merksatz zu erinnern.
Wie der Stern herausfand, hat der Partymacher Manfred Schmidt nicht nur für Wulff sondern auch für andere Politiker kostenlose Sausen veranstaltet. Zum Beispiel hat die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ihren 60. Geburtstag in der Luxuswohnung ihres Namenvetters am Brandenburger Tor gefeiert. Offenbar wurde ihr dafür die Miete erlassen. Getränke und Essen will sie selber bezahlt haben, doch die Recherchen des Stern belegen eher das Gegenteil. Das führt zum zweiten Merksatz, der sich aus der Wulff-Affäre herausfiltern lässt: Wenn man schon beim Griff in den Mustopf erwischt wird, ist es besser, sofort die Wahrheit zu sagen. Diese Lehre müsste gerade Ulla Schmidt beherzigen. Ließ sie sich nicht einst mit dem Dienstwagen zum Urlaubsort kutschieren?
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)