tz München: CSU plant Mitgliederbefragung: Unmögliche Meinungen
Archivmeldung vom 21.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDen Menschen aufs Maul schauen, aber nicht nach dem Mund reden - dieses CSU-Motto sollte durchaus beherzigen, wer eine Volkspartei sein will. Mit aus diesem Grund hat sich die CSU nach ihrer Krise dazu entschieden, einen Mitgliederentscheid einzuführen. Doch wie die Partei mit dieser Möglichkeit nun umgeht, ist unmöglich.
Den Atomausstieg wollen die Christsozialen an diesem Wochenende in Andechs beschwören - immerhin eine 180-Grad-Wende, bei der auch treuesten Parteigängern schwindlig wird. Gut rechtfertigen - vor sich selbst und nach außen hin - könnte die CSU ihre Entscheidung, wenn sie sich zum Beschluss auf dem Heiligen Berg auch den Segen ihrer Mitglieder holen würde. Das will die Parteiführung aber nicht -offensichtlich aus Angst, eine Watschn zu kassieren. Ja oder Nein sagen sollen die Mitglieder aber woanders können: ausgerechnet bei der komplexen Frage Euro-Rettung. Es ist offensichtlich, dass es der CSU hier nicht wirklich um die Meinung ihrer Mitglieder geht - sondern dass sie mit ihnen als Spielball ein Thema populistisch aktiv befeuern kann.
Quelle: tz München