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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema VW-Aktie

Archivmeldung vom 29.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am Montag plus 147 Prozent, gestern nochmals plus 50 Prozent: Die Volkswagen-Aktie ist außer Rand und Band und sorgt dafür, dass die Börse verrückt spielt.

Der Deutsche Aktien-Index (Dax) wird nur noch »gesteuert« von einem einzigen Papier: der VW-Aktie. Zwischenzeitlich schoss VW gestern um 93 Prozent auf 1005 Euro hoch. Der wilde Höhenflug hat Volkswagen zeitweise zum teuersten Unternehmen der Welt gemacht. Ohne VW hätte der Dax gestern mit einem Minus geschlossen, mit VW stand ein Plus von sechs Prozent zu Buche. Während seriöse Händler und Anleger zu Recht von einem Skandal sprechen, weil Tatsachen von Zockern verfälscht werden, hätte die Deutsche Börse längst handeln müssen. Es wäre ihre Pflicht gewesen, die VW-Stammaktie aus dem aktiven Handel herauszunehmen, zumindest so lange, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Porsche trägt zwar eine Mitschuld. Aber in erster Linie sind die zockenden und gierigen Großinvestoren dafür verantwortlich, dass der Börse nun der Kollaps droht. So verkommt der Dax zu einer Witzfigur. Das schadet allen Finanzanlagen und das schadet dem gesamten Kapitalmarkt in Deutschland. Aktien und Aktienfonds sind nach wie vor wichtige Elemente der langfristigen Vermögensbildung zahlreicher Menschen. Es wird höchste Zeit, dass dieser Wahnsinn beendet wird. Sonst wird die Börse bald nicht mehr ernst genommen.

Quelle: Westfalen-Blatt

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