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Südwest Presse: zur Rente

Archivmeldung vom 08.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Aussitzen geht nicht. Will die Politik verhindern, dass in 20 Jahren jeder zehnte Rentner in Altersarmut lebt, muss sie jetzt gegensteuern. Allerdings genügt es nicht, eine halbe Umdrehung an wenigen Stellschrauben vorzunehmen. Die höchsten Armutsrisiken entstehen durch geringfügige Beschäftigung, prekäre Arbeitsverhältnisse und Erwerbslosigkeit. Hier zeigt das deutsche Jobwunder seine sozialen Schattenseiten.

Ein Niedriglöhner kann sein ganzes Leben tätig sein und wird später dennoch eine Rente unterhalb der Grundsicherung erhalten. Um diese Probleme gar nicht entstehen zu lassen, bedarf es klarer Regelungen, dass reguläre Arbeitsverhältnisse nicht in Minijobs verwandelt werden, sondern so bezahlt werden, dass man Ansprüche auf eine existenzsichernde Altersversorgung erwerben kann. Wer dies ablehnt, muss erklären, wie die nächste Generation die armen Rentner durchfüttert. Ursula von der Leyens neue Zuschussrente mag eine weitere Lösung sein. Doch sie mogelt sich mit hohen Hürden, die zu einer Berufsbiographie aus dem Wirtschaftswunderland der 1960er Jahre passen, an den Bedingungen heutiger Arbeitswelt vorbei. Soll der Zuschuss aus Steuermitteln Armut verhindern, muss er die Mehrzahl geringfügig Beschäftigter einbeziehen. Kostenneutral wird die Rentenreform dann nicht ausfallen. Die wachsende Altersarmut den künftigen Generationen zu überlassen, geht aber auch nicht.

Quelle: Südwest Presse (ots)

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