Lausitzer Rundschau: Bahn-Vermittler erreichen Verständigung
Archivmeldung vom 29.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast war der Tarifkonflikt bei der Bahn schon aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. In den vergangenen Wochen gab es keinerlei Verlautbarungen über den Verhandlungsstand hinter den Kulissen. Nun sieht es ganz danach aus, als würde sich alles zum Guten fügen.
Das Lob dafür gebührt in erster Linie Kurt Biedenkopf und Heiner
Geißler. Den beiden Emissären gelang es ebenso diskret wie
professionell, die verhärteten Fronten zwischen der
Lokführergewerkschaft GDL und dem Bahnvorstand aufzubrechen.
Parteipolitisch muss es der SPD zu denken geben, dass Biedenkopf und
Geißler zwei gestandene Unionspolitiker sind. Mit dem Ausgang eines
der härtesten deutschen Tarifkonflikte in der Nachkriegszeit haben
die Genossen praktisch nichts zu tun. Das ist ein Armutszeugnis, wenn
man bedenkt, dass sich die Sozialdemokraten als originäre Partei der
Arbeitnehmerrechte verstehen.
Den Bahnkunden und den Bahnmitarbeitern kann das freilich
gleichgültig sein. Entscheidend ist, dass ein weiterer Streik auf der
Schiene seit gestern kaum noch befürchtet werden muss. Schließlich
gab die GDL ihre Maximalposition für einen eigenständigen
Tarifvertrag praktisch auf. Stattdessen geht sie gemeinsam mit den
anderen Bahn-Gewerkschaften ins weitere Verhandlungsrennen. Aus Sicht
der Bahn ist damit auch das Problem einer Zersplitterung der
Tariflandschaft gebannt. Allerdings werden sich die Unternehmenschefs
in der Sache nun bewegen müssen, denn die Lokführer verdienen
angesichts ihrer Verantwortung zu wenig. Wenn die
Bahn-Verantwortlichen es tun, sollte es möglich sein, bis Ende
September einen allseits akzeptablen Tarifkompromiss zu finden.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau