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Westfalenpost: Zahlen-Jongleure Die Wachstumsprognose wird erhöht

Archivmeldung vom 27.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Eckdaten sind zufriedenstellend. Und unter dem Eindruck einer lebhaften Konjunktur sieht sich auch die Bundesregierung genötigt, die Wachstumsprognose zu erhöhen. Für Wirtschaftsminister Glos ist das Grund genug, die Stimmungslage so gut zu bewerten, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.

Stehen Wahlen vor der Tür oder sind dem Mann einfach die Pferde durchgegangen? Natürlich ist es prima, wenn der Arbeitsmarkt positiv in Bewegung gerät, sicherlich ist es ein gutes Signal, wenn die Firmen deutlich mehr im Inland investieren: Unternehmer richten vermehrt ihr Augenmerk auf die Entwicklung neuer Produkte und die Eroberung neuer Märkte.

Wo bleibt in dieser Gemengelage das Personal, wo die zupackenden Mitarbeiter? Bescheidene Tarifabschlüsse werden erwartet, mit Blick auf das verantwortungsvolle Ganze. Der Normalbürger muss aber vermehrt rechnen. Der Sprit erhöht sich ab dem 1. Januar 2007 um etwa sieben Cent, die Krankenkassenbeiträge steigen und die Pendlerpauschale wird gestrichen. Privates Wachstum? Viele Haushalte müssen mit einem Minus rechnen: Nach Unterlagen der Verbraucherzentralen stehen 24 Milliarden Euro weniger zur Verfügung. Das können auch Zahlen-Jongleure nicht einfach vom Tisch fegen. Gefährlich ist an dieser Entwicklung, die schnell wachsende Kluft zwischen dem vermehrten Reichtum einiger und den sich potenzierenden Nöten vieler Menschen in diesem Land. Es scheint noch nicht in allen Köpfen verankert zu sein, dass sozialer Friede ein weitaus höheres Gut ist, als ein weiterer Prozentpunkt bei den Erträgen.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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