Märkische Oderzeitung: Ver.di/Warnstreiks
Archivmeldung vom 09.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewerkschaft Ver.di hat sich in ihrer Parallelwelt eingerichtet. Lohnerhöhungen von fünf Prozent für die Bundes- und Kommunalbeschäftigten zu fordern - bei einem Absturz des Bruttoinlandsprodukts 2009 um fünf Prozent und nur ein- bis zweiprozentigem Wachstum 2010 - das zeugt von Selbstbewusstsein.
Aber weitere Komplimente verbieten sich angesichts der traurigen Gesamtlage. Zumal die Gewerkschaft ihren eigenen Beschäftigten nur 1,5 Prozent mehr Lohn zahlen will - der angespannten Finanzlage wegen, sagt Ver.di-Chef Bsirske. Das ist schlau, soll aber für die völlig überschuldeten Kommunen nicht gelten. Diese müssten jedoch jeden Cent mehr Lohn mit höheren Gebühren und Leistungseinschränkungen wettmachen - zum Nachteil der Bürger. Es ist traurig, dass Verdi schon früh die Warnstreikkeule herausgeholt hat. Das Ganze ist ein Fall für die schnelle Schlichtung. Und da kann kaum mehr als ein Inflationsausgleich herauskommen.
Quelle: Märkische Oderzeitung