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WAZ: Die Macht der bösen Buben

Archivmeldung vom 30.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Jugend von heute, wie tickt sie wirklich? Viele Leser haben uns von ihren Erfahrungen mit Kleinen und Halbstarken erzählt. Nicht wenige sagen: Dieser Nachwuchs macht uns Angst. Und: Zu viele Eltern erziehen nicht mehr. Man könnte schon vermuten, dass mit dieser Jugend etwas nicht stimmt.

Wenn montags morgens leere Bier- und Wodka-Pullen auf den Bürgersteigen liegen. Wenn die U-Bahn und die Hauswand verschmiert sind. Wenn guter Rat mit dummen Sprüchen belohnt wird. Sind sie wirklich so schlimm? Oder lassen wir uns von den wenigen ganz bösen Buben blenden? Wie von den 20 durchgeknallten Autonomen, die eine friedliche Demo zur Krawallveranstaltung machen. Oder von einer Handvoll Hooligans, die den Fußball vergewaltigen und den Blick auf 50 000 normale Fans verstellen. Vielleicht ist das mit dem Bild, das manche Erwachsene von jungen Leuten haben, ähnlich. Wir neigen dazu, diejenigen zu beachten, die Rabatz machen. Aber wir bemerken nicht, dass die meisten Kids kein Problem damit haben, einer Großmutter über die Straße zu helfen. Übrigens: Jugendliche, die saufen und pöbeln, sind furchtbar. Aber Jugendliche, die zu all dem, was Ältere ihnen erzählen, Ja sagen, sind kaum besser.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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