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Neue OZ: Kein Grund zum Jammern

Archivmeldung vom 23.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Diese Hiobsbotschaft fällt keineswegs aus heiterem Himmel. Nach dem langen, schneereichen Winter, einem nass-kalten Frühling und dann folgenden tropischen Temperaturen war schon recht früh klar, dass es nichts wird mit einer üppigen Ernte.

Doch trotz aller Unkenrufe kann von Katastrophe keine Rede sein. Weniger im Angebot heißt schließlich zugleich für die Bauern: mehr Geld pro Dezitonne und damit Kompensation für Ertragsverlust. An den Warenbörsen erreichen die Preise für Getreide und Kartoffeln derzeit vor allem wegen der Hitzeperiode neue Rekordstände.

Gucken also einzig die Verbraucher in die Röhre? Zwar ist es gut möglich, dass die Preise beim Bäcker und im Supermarkt steigen, zumal auch die großen Getreideexporteure wie Russland, Ukraine und Kasachstan schwächeln und Prognosen drosseln mussten. Jammern ist jedoch fehl am Platz.

Abgesehen davon, dass je nach Wetterlage die Ackerausbeute besser wird als befürchtet: Der erste Erntebericht des Bauernverbands könnte abseits üblicher Rituale Anlass sein innezuhalten. Pro Haushalt und Jahr werden in Deutschland etwa mickrige elf Prozent des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben - einer der niedrigsten Werte in Europa. Jahr für Jahr leisten Landwirte einiges, damit Gesundes von Gemüse bis Getreide zur Ernährung beiträgt. Wer sich das vor Augen hält, ist womöglich bereit, Nahrung wieder den Wert beizumessen, der ihr zukommt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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