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Neue OZ: Weichenstellen für den Rückzug

Archivmeldung vom 24.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Post will mehr Porto. Das ist nicht nur der Wunsch nach mehr Gewinn, sondern könnte eine strategische Weichenstellung sein.

Seit Sommer vergangenen Jahres hat der ehemalige Staatsbetrieb alle Privilegien bei der Briefzustellung verloren. Nachdem bereits Ende 2008 das Briefmonopol fiel und sich der gelbe Riese dem Wettbewerb mit privaten Anbietern stellen muss, blieb der Post bis Juli 2010 zumindest noch die exklusive Befreiung von der Umsatzsteuer. Das garantierte gegenüber der Konkurrenz mehr Gewinn bei gleichem Umsatz.

Nachdem schließlich auch die privaten Zusteller gleichgestellt wurden, ist der Druck im Briefgeschäft weiter gewachsen. Die an alte Tarifverträge gebundene Post zahlt ihren Zustellern meist deutlich mehr als die privaten Mitbewerber. Da die Briefzustellung trotz Innovationen wie elektronischer Post auch künftig ein personalintensives Geschäft sein wird, dürfte die Post dem Preisdruck nicht standhalten können.

Die Ankündigung einer Porto-Erhöhung kann deshalb als Signal gewertet werden, dass sich die Post bei der Briefzustellung auf dem Rückzug befindet. In dem immer kleiner werdenden Geschäft in Deutschland sieht der Bonner Konzern offensichtlich nicht seine Zukunft.

Das zeigt auch sein immer stärkeres Engagement im Ausland. Mehr als zwei Drittel der rund 500 000 Post-Mitarbeiter arbeiten schon jetzt jenseits der Staatsgrenze.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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