Westfalenpost zur aktuellen Kirchenstatistik
Archivmeldung vom 20.07.2016
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Freigeschaltet durch André OttNun lass mal die Kirche im Dorf. Dieser Spruch wird in den kommenden Jahren eine neue Interpretation erfahren. Denn es wird wortwörtlich darum gehen, ob die immer kleiner werdenden Gemeinden ihre Gotteshäuser erhalten können.
Im Ruhrbistum blicken die Katholiken bereits auf Kirchengebäude, in denen die Eltern heirateten oder sie selbst getauft wurden und die nun auf ihren Abriss oder Verkauf warten. Das tut weh. Und es verändert das Profil der Dörfer und Städte. Schließlich sind Kirchen Wahrzeichen und Identifikations-Landmarken selbst für Menschen, die sich gar nicht als gläubig betrachten. Es geht ums Geld.
Irgendwer muss ja schließlich den Gebäudeunterhalt bezahlen. Es geht aber auch um die Überlegung, für wen denn die Kirchen erhalten werden sollen. Für die Handvoll, die sonntags noch den Gottesdienst besuchen? Als Event-Location für Hochzeitspaare und Christmetten-Touristen?
Das Thema der Kirchenzukunft hängt eng mit der ebenso drängenden Frage zusammen, in welcher Gesellschaft wir künftig eigentlich leben möchten. Letztlich wird darüber mit den Füßen abgestimmt werden. Wer auf die Kirche als handyfreie Zone, als Raum der Stille und Entschleunigung nicht verzichten möchte, wird sich selbst dafür einsetzen müssen.
Quelle: Westfalenpost (ots)