WAZ: Sparkurs des Ruhrbistums: Es fehlt noch etwas
Archivmeldung vom 23.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn etwa zwei Jahren, wenn die Umstrukturierungen abgeschlossen sind, wird das Ruhrbistum ein anderes sein als das, das Franz Hengsbach 1958 begründete. Viele Gotteshäuser werden leer stehen, vielleicht gar nicht mehr da sein. Die Gemeinden werden zu Groß-Pfarreien zusammengeschlossen, soziale Einrichtungen werden geschlossen sein. Es ist ein radikaler Prozess.
Richtig ist, dass das Bistum sparen muss. Von einstmals 1,5
Millionen Katholiken zählt das Bistum heute nur noch 930 000. Und
nicht nur die Zahl der Kirchensteuer-Zahler sinkt, es fehlen auch
Priester. Darauf musste der Bischof reagieren. Ob es immer so
geschah, dass sich die Menschen nicht überfahren oder gar überfordert
fühlen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Doch ein Punkt kommt in all den Plänen noch viel zu kurz: Wenn
Kirche sich - vielleicht auch nur nach außen hin - zurückzieht, muss
sie deutlich sagen, auf was sie sich zurückzieht. Die
Umstrukturierung kann nur der erste Schritt sein, um die Kirche auf
das 21. Jahrhundert vorzubereiten, es darf nicht das Ziel sein. Die
eigentliche Aufgabe steht der Kirche noch bevor.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung