Rheinische Post: ICE-Pannen: Die Serie hält
Archivmeldung vom 12.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNicht einmal ein halbes Jahr ist es her, da machte die Bahn Negativ-Schlagzeilen. In einem langen und kalten Winter kam es serienweise zu Verspätungen und Zugausfällen. Besonders die Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE 3 zeigten sich pannenanfällig.
Der neue Bahn-Chef Rüdiger Grube forderte: "Die Bahn muss bei Eis und Schnee verlässlich sein" und fügte das Versprechen hinzu: "Wir werden alle Mängel von der Toilettenspülung bis zum defekten Klapptisch beheben." Von Hitze und Klimaanlagen war damals nicht die Rede. Reihenweise verwandeln sich derzeit ICE-Züge dank defekter Kühlung in rollende Passagier-Grills. Dass ein Bahn-Sprecher von "wenigen Einzelfällen" spricht, mutet wie Hohn an. Offenbar bekommt die Bahn weder Technik noch Krisenmanagement in den Griff. Nach Berichten von Reisenden soll der in Hannover eingesetzte Ersatz-ICE von Anfang an überhitzt gewesen sein. Trotzdem wurde in den Abteilen nicht einmal Wasser verteilt. Das besorgte die Feuerwehr in Bielefeld. Dort mussten Reisende sich selbst um einen Notarzt kümmern, obwohl der längst vom Bahnpersonal hätte alarmiert sein müssen. Angesichts der Wetter-Vorhersagen sollte es nicht wundern, wenn es zu weiteren Hitze-Pannen kommt - und Reisende ihrer Gesundheit zuliebe auf eine Bahnfahrt verzichten.
Quelle: Rheinische Post