WAZ: Handy-Störsender in Gefängnissen: Dazwischen gefunkt
Archivmeldung vom 26.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittObwohl sie inhaftiert sind, setzen Verbrecher aus ihren Gefängniszellen heraus munter ihre kriminellen Geschäfte fort. Dabei helfen ihnen oft Handys - obwohl die im Gefängnis verboten sind.
Bestechung, Gewaltexzesse, Drogenhandel - die geplante Installation
von Mobilfunk-Blockern in allen Justizvollzugsanstalten wirft
zunächst ein Licht darauf, wie viel in den Haftanstalten offenbar
nach wie vor im Argen liegt. Mancher Verbrecher ist schon gefasst
worden, weil die Polizei ihn über sein Handy geortet hat. Wenn es nun
andersherum möglich ist, Mobilfunktelefone als Gefahrenquelle in
Gefängnissen einfach auszuschalten, wäre es ein Fehler, wenn sich die
Justiz nicht auch diese Technik zu Nutze machte. Zumal die
NRW-Justizministerin unter besonderem Erfolgsdruck steht, seit im
Jugendknast von Siegburg der grau-same Foltermord an dem 20-jährigen
Hermann H. geschehen konnte. Jenseits aller Kriminalitätsbekämpfung
wäre im Übrigen mittlerweile so mancher froh, wenn der Einsatz von
Handy-Blockern auch in Teilen des öffentlichen Lebens (wie Kinos,
Cafés, Bus und Bahn) zugelassen wäre.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung