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Neue westfälische, Bielefeld: Debatte um Nationalpark in der Senne

Archivmeldung vom 09.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die künftige rot-grüne Koalition in Düsseldorf hat die Errichtung eines Nationalparks in der Senne wieder auf den Schild gehoben. Prompt hagelt es Proteste. Das war zu erwarten. Denn dieses Thema ist in der Region OWL sehr emotional besetzt. Vor allem, weil bei solchen Plänen das Ausmaß der Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Briten automatisch in Frage gestellt wird.

Man muss sich fragen, ob es von den Protagonisten taktisch klug ist, dieses Fass zum jetzigen Zeitpunkt aufzumachen und gleich nach der ganz großen Lösung für einen Nationalpark zu rufen. Es wäre sinnvoller, sich zunächst mit einer etwas abgespeckteren Variante zu begnügen. Aus naturschutzfachlicher Sicht könnte ein Nationalpark auch auf dem Gebiet des Kreises Lippe errichtet werden. Der Detmolder Landrat Friedel Heuwinkel (CDU) hat diese Idee publik gemacht, und er hängt ihr auch heute noch an. Heuwinkel hat die Zeichen der Zeit erkannt - er weiß, welche positive Werbewirkung ein solches Projekt hätte. Würde die "kleine lippische Nationalparkvariante" noch um einige Hektar Staatswald aus dem Eggegebirge ergänzt, dann hätte die Region ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal. Den Truppenübungsplatz in der Senne könnte man vorerst den Briten überlassen. Vielleicht ziehen sie sich eines Tages aus militärstrategischen und/oder finanziellen Gründen dort freiwillig zurück. Dann wäre der Tag gekommen, auch über die Senne als Schutzgebiet zu diskutieren. Maßgebliche Kräfte unter den Umweltschützern wollen diese Geduld nicht aufbringen. Sie gehen aufs Ganze - auch weil sie den nicht ganz unbegründeten Verdacht haben, dass die britischen Militärs die Natur in der Senne durch ihre Aktivitäten weniger schonen. Die Angelegenheit droht dadurch zu eskalieren - am Ende könnten alle Nationalparkträume für immer platzen.

Quelle: Neue Westfälische

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