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Rheinische Post: Stochern im WestLB-Sumpf

Archivmeldung vom 30.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Staatsanwaltschaft hat den Ruf, die Kavallerie der Justiz zu sein - schneidig, aber mitunter voreilig. Im Fall WestLB haben sich die Ermittler Zeit gelassen. Seit Monaten werden Machenschaften innerhalb der Bank offengelegt. Der Schaden für den Steuerzahler droht in die Milliarden zu gehen.

Da ist es ein geringer Trost, dass laut Insidern an den gefeuerten WestLB-Chef Thomas Fischer bisher keine Abfindungsmillionen geflossen sind und er sogar sein Diensthandy hat zurückgeben müssen.

Die Staatsanwälte müssen nun die Trennlinie zwischen Unvermögen, legaler Dreistigkeit und krimineller Energie ziehen. Das ist im Wirtschaftsleben schwierig - der verunglückte Mannesmann-Prozess dürfte jedem Düsseldorfer Robenträger als Warnung dienen. Nichtsdestotrotz ist der Versuch richtig, die Vorgänge bei der WestLB strafrechtlich zu bewerten.

Wobei diese Art der Aufklärung niemanden von der Frage nach politischer Verantwortung befreit. So war die zweite Nachricht aus dem WestLB-Sumpf gestern keine gute: Der Ermittlungsbericht der Bankenaufsicht kommt erst mit einem Monat Verzögerung Ende September. Das verschafft WestLB-Aufsichtsratsboss Rolf Gerlach Luft im Kampf um die Zukunft der Bank - und um seine eigene. Von einer Antwort auf die Frage nach seiner Rolle befreit es ihn nicht. Es gibt viel aufzuklären. Packen wir es an.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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