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WAZ: Merkels Gespür für Macht

Archivmeldung vom 26.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt strahlen sie, haben sich lieb, stehen seit Samstagnacht miteinander auf Du und Du. Die Angie, der Horst und der Guido. Vergessen die Nickeligkeiten und Sticheleien. Kein Blatt Papier passt zwischen sie. Ab sofort wird in trauter Dreisamkeit regiert. Wer's glaubt.

Die eigentliche Siegerin in dem künftigen schwarz-gelben Spitzen-Trio heißt Angela Merkel. Die Regierungschefin, die sich noch vor vier Jahren nach einem unerwartet schlechten Wahlergebnis nur knapp ins Ziel Kanzleramt hatte retten können, ist diesmal unangefochten.

Merkel hat bei der Regierungsbildung mit dem ihr eigenen Gespür für Macht dafür gesorgt, dass kein Mann (und keine Frau) mit Kronprinz-Qualitäten ins Kabinett rückt.

Sämtliche Unions-Minister sind entweder zu alt, zu jung oder ihnen fehlt die nötige Hausmacht in der Partei, um realistischerweise mittelfristig zum potenziellen Nebenbuhler für Merkel heranzureifen. Auch außerhalb der Regierung ist in der Union weit und breit kein ernst zu nehmender Widersacher erkennbar. Ob Duz-Freund oder nicht. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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