WAZ: Glos, der Regenmacher
Archivmeldung vom 31.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJa, natürlich ist es erstrebenswert, dass jeder in Deutschland einen Arbeitsplatz bekommt. Und nein, man sollte vom Ziel der Vollbeschäftigung nicht abrücken. Aber bitte, bitte, bitte, liebe Politiker und Lobbyisten, verschont uns mit Weissagungen, die ihr alle nicht nur nicht einhalten, sondern nicht einmal spürbar beeinflussen könnt.
Wenn der Glos Michel für 2010 das Ende der Arbeitslosigkeit prognostizieren kann, verheimlicht er uns andere wichtige Dinge. Denn ebenso seriös müsste er vorhersagen können, wer dann in Südafrika Fußball-Weltmeister wird und ob es ein verregneter oder ein sonniger Sommer wird. Aus Schaden klug wird man offenbar überall, nur in der Politik nicht. Hat sich nicht Schröder mit seinem 3,5-Millionen-Versprechen böse die Zunge verbrannt? Und wollte nicht Clement die Arbeitslosigkeit mit Hilfe eines Herrn Hartz mal eben halbieren? Von Vollbeschäftigung sprechen Experten bei etwa vier Prozent Arbeitslosenquote. Derzeit liegt sie bei 8,6 Prozent, mehr als doppelt so hoch. Glos gefällt sich also als Clement. Sachen gibt's.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Stefan Schulte)