Rheinische Post: Nordirlands 8. Mai
Archivmeldung vom 09.05.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWährend der 8. Mai 1945 mit der deutschen Kapitulation das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa markiert, kennzeichnet der 8. Mai 2007 für Nordirland ein politisches Datum, das hoffentlich zu einem dauerhaften Frieden in der britischen Krisenprovinz führt.
Zwei einst
bis aufs Blut verfeindete Männer bilden eine gemeinsame Regierung zum
Wohle der Nordiren. Sie wollen eine Jahrzehnte alte Feindschaft
überwinden, doch an diesem herausragenden Tag nordirischer Geschichte
sind sie nicht in der Lage zu einem öffentlichen Händedruck. Das
offenbart, was es auf dem schwierigen Friedensweg noch an Blockaden
zu überwinden gilt. Hass und Misstrauen hatten das Miteinander
vergiftet, und Terror mit über 3700 Toten war die Ernte dieser Saat.
Ob Nordirland nun auf einem unumkehrbaren Friedensweg ist, hängt vor
allem vom neuen Regierungschef Ian Paisley und seinem katholischen
Vertreter Martin McGuinness ab. Wenn ihr Sieg der Vernunft gelänge,
sollten andere Krisenherde vom Baskenland bis Nahost daraus lernen.
Nordirland leidet noch immer unter den Folgen eines 30-jährigen
Bürgerkrieges. Zugesagt wurden Milliarden-Hilfen, um dem Frieden eine
wirtschaftliche Basis zu geben. Hoffentlich machen da alle mit.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post