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WAZ: Traurige Bilanz zum Tag der Pressefreiheit

Archivmeldung vom 03.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist eine traurige Bilanz: 67 Journalisten wurden 2011 weltweit getötet. In diesem Jahr sind es bereits 21, mehr als 160 Reporter sitzen derzeit in Haft. Sie werden beobachtet, entführt, geschlagen und eingesperrt. Die Liste der Länder, in denen eine freie Presse verfolgt wird, markiert zugleich die Abwesenheit oder zumindest die Krise der Demokratie: Darunter sind China, Iran, Syrien, Somalia, Pakistan und auch die Türkei.

Autoritäre Regierungen fürchten freie Nachrichten und Informationen, denn sie sind die ersten Anlässe für Veränderungen. Wo Medien nicht über Unrecht, Affären, Korruption und Machtmissbrauch berichten können, verändert sich nichts. Das ist im Sinne der Mächtigen. Eine öffentliche Kontrolle findet nicht statt, keine freie Meinungsbildung, keine Debatte. Wo die Menschen stumm bleiben müssen, herrscht Unterdrückung. So versuchten die arabischen Diktatoren nicht nur, die Proteste im Keim zu ersticken, sondern auch die Berichte. Die Pressefreiheit ist die Grundlage einer demokratischen Gesellschaft, in Deutschland ist sie von der Verfassung geschützt. Wofür die Menschen in Ägypten, Syrien und Libyen ihr Leben riskieren, das ist für uns beinahe schon zu selbstverständlich. Doch auch hier ist Wachsamkeit angebracht. Der Staat bleibt neugierig, und extreme Ideologen sehen in kritischen Medien ihren ersten Feind. Jüngste Angriffe von Rechtsradikalen auf eine Tageszeitung in Cottbus belegen dies.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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