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Neue OZ: Blankoscheck aus Brüssel

Archivmeldung vom 10.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der milliardenschwere Ausbau des europäischen Energienetzes ist nicht nur überfällig, sondern zählt auch zu den teuersten Projekten in der EU-Geschichte. Dass die Verbraucher bei der Investition in neue Leitungen ungeschoren davonkommen würden, war nicht zu erwarten.

Doch es macht einen Unterschied, ob die Kilowattstunde bis zu zwei Cent mehr kostet oder lediglich 0,5 Cent. EU-Kommissar Günther Oettinger und Verbraucherschützer liegen mit ihren Prognosen weit auseinander. Beachtlich ist auch, dass der Schwabe den Energieversorgern einen Teil des Strompreises für die Bildung von Rücklagen zugestehen möchte. Das mutet beinahe wie ein Blankoscheck für Preiserhöhungen an.

Ins Bild passt, dass Oettinger auf die Tränendrüse drückt und behauptet, den Energielieferanten gehe es gar nicht so gut. Falls es in Vergessenheit geraten sein sollte: Die großen vier, Eon, Vattenfall, EnBW und RWE, verfügen über ein Portfolio, das Kernkraft beinhaltet. Ein AKW spült pro Tag rund eine Million Euro in die Kassen. Die AKW-Laufzeitverlängerung bedeutet Zusatzgewinne. Ökostrom gilt als Profitbremse, weil er nach Gesetz vor dem Atomstrom ins Netz gespeist werden muss. Auch deswegen zierten sich die Konzerne beim Ausbau von Leitungen etwa für Offshore-Strom. Damit muss Schluss sein. Ein Freibrief für unverfrorenes Drehen an der Preisschraube ist das aber nicht. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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