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Lausitzer Rundschau: Zu eurpäisch-amerikanischen Beziehungen: Späte Erkenntnis

Archivmeldung vom 22.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Es ist ein Erfolg des alten Kontinents, dass jetzt endlich US-Präsident Bush anfängt, sich der Kritik an seiner Art des Kampfes gegen Terroristen zu stellen. Dies geschieht allerdings nicht aus Einsicht und die vollständige Rückkehr zur Einhaltung des Völkerrechts wird in Washington sicher erst nach dem Ende seiner Amtszeit wieder auf der Tagesordnung stehen.

Aber die Entwicklung im Irak, das weit gehende Scheitern seines Versuches einer gewaltsamen Demokratisierung, lässt ihn wieder nach Verbündeten suchen. Er hat erkannt, dass er die braucht, soll seine Präsidentschaft nicht mit einem kompletten Fiasko enden. Europa, das alte zumal, kann sich jetzt nicht zurücklehnen und darauf vertrauen, dass das Scheitern der USA gleichbedeutend mit dem Erfolg der eigenen Sache ist. Das Chaos im Irak ist zu nahe, die Atomrüstung des Irans zu bedrohlich und die Gefahr von Terroranschlägen nicht gebannt.

Deswegen auch ist die vorsichtige Annäherung der Positionen zwischen den Europäern und Bush eine zwingende Notwendigkeit. Verantwortlich aber für die Not, aus der sie geboren wurde, ist auch die Europäische Union, die sich nicht einigen konnte. Sie kann sich nicht dauerhaft darauf verlassen, dass wenigstens andere aus dem Schaden klug werden, den sie mit zu verantworten hat.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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