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Politische Köpfe im Porträt

Archivmeldung vom 10.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Der nachfolgende Standpunkt wurde von Ken Jebsen geschrieben: "36 autobiografisch verfasste Texte geben Einblicke in den persönlichen Werdegang system- und gesellschaftskritischer Menschen und zeigen, was deren kritischen Geist formte. Begleitet werden sie von Porträtzeichnungen des Künstlers Björn Gschwendtner, der auch die Herausgeberschaft des Buches übernommen hat. Dies ist ein Exklusivabdruck aus dem Buch “Politische Köpfe im Portrait“, mit freundlicher Genehmigung des ProMedia Verlags, Wien."

Jebsen weiter: "Seit ich denken kann, war ich ein politischer Mensch. Meine Politisierung war das Ergebnis meiner Jugend und kann als direkte Reaktion auf mein Umfeld angesehen werden. So wie der Sohn eines Bergführers, quasi nebenher, alles über Berge, wie man sie besteigt und wann sie gefährlich werden können, lernt, ohne dies als Unterricht in Bergsteigen zu empfinden, habe ich gelernt, einen Blick für das zu entwickeln, was man unfaire Verhältnisse oder Klassenunterschiede nennt. Meiner späteren Ausbildung als Journalist ging eine deutlich längere Ausbildung in Straßen-Soziologie voraus.

Ich habe immer beobachtet und dabei die Fähigkeit entwickelt, mich wie ein Chamäleon den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten anzupassen. Ich fiel nie als Fremdkörper auf, sah mich aber auch nie als Teil einer bestimmten Gruppe. Der treffendste Begriff könnte lauten: »Human-Inventar«. Ich war wie ein Gegenstand, in dessen Umgebung die Leute vergaßen, dass ihnen ein Mensch, der nicht wirklich dazugehörte, zuhörte. So konnte ich meine ganze Jugend lang Personen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und in den unterschiedlichsten Positionen aus nächster Nähe beobachten, ohne dass diese sich beobachtet fühlten. Sie gaben sich, wie Politiker sich geben, nachdem man ihnen gesagte hatte, dass Kameras und Mikrofone jetzt ausgeschaltet seien, dass das Interview beendet sei....[weiterlesen]

Quelle: KenFM von Ken Jebsen

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