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WAZ: Das Dilemma der Opel-Betriebsräte

Archivmeldung vom 27.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Opel-Betriebsräte in Europa sind nicht zu beneiden. Einerseits tun sie das, was die Opelaner erwarten: um das Opel-Werk in Antwerpen kämpfen. Keine weiteren Gespräche über die Sanierung ohne Rücknahme der Schließung, lautet die Parole. Andererseits wissen die Arbeitnehmervertreter nur zu gut, dass es angesichts der enormen Überkapazitäten kein Zurück für GM gibt.

Es kommt nun auf die Managementfähigkeiten der Gewerkschaften an. Sie müssen den Schein der Solidarität wahren, um möglichst hohe Ausgleichszahlungen für die betroffenen Mitarbeiter herauszuholen. Und sie müssen einen gesichtswahrenden Weg finden, der ihnen weitere Gespräche mit GM und damit auch Mitsprache eröffnet - dabei darf nicht der Hauch des Eindrucks entstehen, die Mitarbeiterbeteiligung an der Opel-Sanierung werde genutzt, um Kündigungen zu finanzieren. Und das alles vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Interessen der Standorte. Man wird sehen, ob der Europa-Betriebsratschef Franz in der Lage ist, für alle zu verhandeln. Das Pochen auf Vertragstreue für Antwerpen bedeutet schließlich auch Vertragstreue für Bochum. Dann würde der Astra aber dort und nicht in Franz' Stammwerk Rüsselsheim gebaut.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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