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WAZ: Straßentunnel im Test - Aus Unglücken gelernt

Archivmeldung vom 30.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das lange Loch macht vielen Angst. Zu Recht. Straßentunnel sind nicht die sichersten Plätze auf dieser Welt. Erinnern wir uns: Binnen 24 Monaten starben 1999 und 2000 39 Menschen im Mont Blanc-, zwölf im Tauern- und elf im Gotthardtunnel. Die Durchquerung der Alpen war für Urlauber und Fernfahrer zur Feuerfalle geworden.

Wenige Bauwerke brauchen so gute Pflege, so klare Kennzeichnungen, so helle Fahrbahnen und so sichere Fluchtmöglichkeiten. Es musste wohl erst zu den Katastrophen der Jahrtausendwende kommen, bevor das schlechte Gewissen und der öffentliche Aufschrei Verantwortliche zur Vernunft und zum Nachrüsten zwang.

Heute kann der ADAC, der da sehr wachsam ist, im Prinzip ein europäisches Straßentunnelnetz in gutem Zustand melden. Klar getrennte Spuren, Videoinstallationen und parallele Rettungsröhren gehören vielfach zum Standard. Dass beim Test 2010 nur noch vier von 26 Bauwerken durchfielen, hat mit der leidigen Vorgeschichte zu tun.

Dass ausgerechnet der Velberter A 44-Tunnel mit dem Prädikat "bedenklich" abschnitt, ist für die Straßenbauer in NRW genau so unangenehm wie für die täglichen Nutzer der Strecke beängstigend. Dass er jetzt schnell massiv modernisiert wird: Gut so.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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