WAZ: Die Weltbevölkerung wächst: Unsere kleine blaue Murmel
Archivmeldung vom 14.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAstronauten erzählen immer wieder, wie überwältigt sie vom Anblick der Erde waren, wenn sie draußen in der Umlaufbahn um den Planeten kreisten. Diese kleine blaue Murmel im endlosen Dunkel erschien ihnen wunderschön. Und unendlich verletzbar. Die Erde, das ist unser Raumschiff, unser Platz für alle Zeiten - wir haben nur diese. Wie gehen wir mit diesem Schatz um?
Klima, Krieg, Armut, Hunger - zu groß erscheinen die Probleme,
als dass wir sie lösen könnten. Wie wird die Erde in 50, in 100
Jahren aussehen? Wird es eine Welt sein, in der die Natur verloren
und der Mensch katastrophale Entwicklungen verursacht hat?
Bevölkerungswachstum und Ressourcenverbrauch, die ungesicherte
Ernährung der Weltbevölkerung, wachsender Energiehunger, Klimawandel
und Schadstoffausstoß, Überfischung der Meere und Wassermangel - die
Probleme sind zahllos und alle miteinander verknüpft.
Oder wird es eine Welt sein, in der ein nachhaltiger Umgang mit
Energie, Boden, Wasser und Nahrung unseren Planeten schont? Es gibt
globale Szenarien, die durchaus Hoffnung wecken: Die Landwirtschaft
produziert nachhaltig, die Wirtschaft ressourcenschonend, der
Energiebedarf sinkt und wird zu großen Teilen aus erneuerbaren
Quellen gewonnen. Der Wohlstand zwischen Industriestaaten und
Entwicklungsländern nähert sich an, die Gesellschaft wandelt sich zur
Wissens-, Dienstleistungs- und Informationswirtschaft. Das
Umweltbewusstein wächst, Material und Energie werden effizient
genutzt. Eine Utopie? Vielleicht, aber für Wissenschaftler der Weg,
eine globale Katastrophe abzuwenden.
Seit Jahrzehnten wird vor dem Kollisionskurs mit der Natur
gewarnt, schon 1987 wurde von der Weltkommission für Umwelt und
Entwicklung (Brundtland-Report) das Leitbild der Nachhaltigkeit
beschrieben als Entwicklung, "die den Bedürfnissen der heutigen
Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen
zu gefährden". Das muss die Maxime des Handelns werden.
Die Auswege sind bekannt, nun beginnt die Überzeugungsarbeit. Aufklärung und Wissen sind die Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft. Nur wer die gefährliche Situation erkennt, kann handeln. Nur wer die wissenschaftlichen Hintergründe und Zusammenhänge versteht, kann danach entscheiden. Und nur dann kann es gelingen, möglichst viele Menschen zu überzeugen. Man muss nicht auf die Katastrophe warten, denn wir wissen es besser.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung