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Rheinische Post: Türkische Akzente

Archivmeldung vom 13.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bewegungen in der türkischen Innenpolitik können außenpolitisch die Region erbeben lassen. Wenn es dazu kommt, dass Ankara den Einmarsch in den Irak befiehlt, wie es der türkische Generalstabschef Büyükanit aus Selbstschutzgründen fordert, droht der Irak endgültig zu explodieren.

Die weitgehend autonomen Kurden im Norden werden ihre Quasi-Unabhängigkeit mit Zähnen und Klauen verteidigen. Sie werden ihrerseits als Antwort weiteren Terror bis tief in den Westen der Türkei tragen, schon um die Türken dort in die Defensive zu zwingen. Dem Irak droht die Aufteilung und damit der Zerfall. Die türkische Offensive würde die Amerikaner unter Druck bringen, die alles versuchen, um die ohnehin schon unhaltbare Sicherheitslage einigermaßen zu befrieden - wenn auch mit dürftigem Erfolg. Die Anschläge auf eine Bagdader Brücke und das streng gesicherte Parlament unterstreichen die Ohnmacht der irakischen Sicherheitskräfte. Die Türkei steht vor einer Wahl. Da klopft der Generalstabschef Pflöcke ein. Er verlangt einen Staatspräsidenten, der die strenge Trennung von Staat und Religion beachtet. Das ist gegen den sich gemäßigt gebenden Islamisten und Ministerpräsidenten Erdogan gerichtet - es ist eine Warnung.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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