Rheinische Post: Testfall Golan
Archivmeldung vom 25.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIsrael sendet deutliche Friedenssignale Richtung Syrien aus. Das gab es auch schon früher, doch Lösungen scheiterten immer am mangelnden Realismus. Wirklicher Friede mit Damaskus wäre ein Segen und ein hoffnungsvolles Zeichen, die Region dauerhaft zu befrieden.
Israel bekäme am Ende mehr Sicherheit, denn die von Syrien ausgehende
Unterstützung radikaler Israel-Gegner wie Hamas oder Hisbollah müsste
dann ein Ende haben. Ist das Regime Assad dazu bereit? Damaskus kann
nicht davon ausgehen, dass Israel die für die eigene Sicherheit
wichtigen Golanhöhen zurückgibt und sich nichts außer vagen
Versprechungen einhandelt. Israel, das in wenigen Wochen 60 Jahre alt
wird, braucht für das Leben seiner Menschen Garantien und weniger
Vorschläge. Davon sind die Schubladen bereits voll.
Ein syrisch-israelisches Abkommen bringt Damaskus aus der Isolation.
Es brächte Assad möglicherweise in die Konfrontation mit Radikalen
und Terroristen, die ihre Felle davon schwimmen sehen. Diese
Machtprobe muss Assad bestehen. Er muss einsehen, dass Israel nach 60
Jahren ein bleibender Machtfaktor der Region ist und es Zeit für
Kooperation statt Konfrontation ist. Und Israel? Es muss seine
Kompromissbereitschaft unter Beweis stellen.
Quelle: Rheinische Post (von Godehard Uhlemann)