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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Milchbauern

Archivmeldung vom 03.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt wird es höchste Zeit, dass sich besonnene Vertreter von Bauern und Handel an einen Tisch setzen und gangbare Kompromisse ausloten. Denn die wackeren Milchviehhalter drohen sich im Kampf um höhere Preise selbst zu schaden.

Zum einen kann die Polizei gewaltsamen Molkereiblockaden nicht weiter so milde begegnen wie bisher, sonst werden sich andere um ihre Interessen kämpfende Gruppen rasch darauf berufen. Zum anderen könnte die den Bauern durchaus gewogene öffentliche Stimmung schnell umschlagen, wenn Frischmilch, Quark und Joghurt in den Regalen der Supermärkte ausgehen. Der heimischen Landwirtschaft könnten dann auch auf Dauer Kunden abhanden kommen, die sich notgedrungen nach Substituten umsehen und später dabei bleiben. Merkwürdig still verhält sich die hohe Politik. Wann, wenn nicht jetzt, wäre es Zeit, offensiv für die gesellschaftliche Bedeutung der heimischen Landwirtschaft zu werben? Die herrlichen Weidelandschaften auf der Alb, im Allgäu oder Schwarzwald wären ohne die Pflege durch die Milchbauern dort nicht denkbar. Wenn Aldi und Co das nicht angemessen honorieren, dann müssen die Vertreter des Gemeinwesens sich fragen, wie dieser Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft auf Dauer gesichert werden kann. Am Geld sollte das nicht scheitern: Es braucht nur etwas weniger Unsinn aus dem EU-Agrartopf bezahlt zu werden.

Quelle: Südwest Presse

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