Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Bundeswehrreform
Archivmeldung vom 02.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch läuft für Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) alles nach Plan. Er hat mit seinen vier Varianten zur Bundeswehrreform die Debatte eröffnet. Mehr noch. Mit seiner Festlegung auf das radikalste Modell, den Totalumbau, ist klar ersichtlich, wo er steht.
Bei der ersten politischen Diskussion gestern in den Ausschüssen von Bundestag und Bundesrat, wo die Debatte geführt und entschieden werden muss, wartete der Minister mit keinen weiteren Überraschungen auf. Gut so. Geschickt ist es auch, Fragen nach dem Einsparvolumen und den zu schließenden Standorten zunächst auszuklammern. So sind alle Beteiligten zur grundsätzlichen Festlegung gezwungen. Dennoch bleibt die Sache riskant. Nicht nur die Opposition beobachtet gespannt, ob Guttenberg die forsche Vorgehensweise durchhalten kann. Normalerweise läuft der Politikbetrieb umgekehrt. So hat sich die Bundeskanzlerin noch nicht öffentlich festgelegt. Zugleich gilt Merkel als Guttenbergs heimliche Verbündete. Dass ausgerechnet CSU-Chef Horst Seehofer am stärksten an der Wehrpflicht festhält, macht die Kraftprobe doppelt spannend.
Quelle: Westfalen-Blatt