Neues Deutschland: zu SPD und die K-Frage
Archivmeldung vom 27.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBeck bei Beckmann war eine Pleite. Jede neue Umfrage ist es für die SPD und deren derzeitigen Chef auch. Und in der Kanzlerkandidaten-Frage läuft wenig auf einen Kandidaten Kurt hinaus.
Der gelobt zwar immer wieder Standhaftigkeit, aber angesichts der Fluktuation von SPD-Vorsitzenden - seit 1991 ist der Rheinland-Pfälzer immerhin der siebente Versuch - erinnert derlei Beharrungsvermögen an mehrfach erlebte sozialdemokratische Götterdämmerung. Der krampfhafte Versuch, durch Nähe bei den Menschen Distanz zu den innerparteilichen Scharmützeln zu bekommen, wird dem Mainzer kaum helfen. Nicht nur, weil er bei einem früheren Versuch einem Arbeitslosen so zu nahe trat, dass er Wochen brauchte, sich vom eigenen Stammtischniveau zu distanzieren. Auch, weil offensichtlich in den eigenen Reihen längst die Hoffnung geschwunden ist, mit Beck 2009 der Kanzlerin Paroli bieten zu können. Doch ist das Dilemma um den Parteichef, das selbst die Konkurrenz inzwischen dauert, nur Spiegelbild für das Desaster einer Partei, die seit Jahren zwischen allen Stühlen sitzt. Wollen die Wähler mehr Sozialabbau, fahren sie mit dem Original Union besser. Liegt ihnen das genaue Gegenteil am Herzen, finden sie links von der SPD die konsequenteren Angebote. Ein Jammer, wie sich die älteste Partei im Lande selbst zerlegt. Und alle Achtung, in welchem Tempo ihr das gelingt. Nicht die K-Frage ist das Problem der SPD, sondern die P-Frage - die nach dem Profil.
Quelle: Neues Deutschland