WAZ: Bierpreis bestimmt der Einzelhandel
Archivmeldung vom 09.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttVier Jahre liegt die letzte spürbare Erhöhung der Bierpreise zurück. Anfang 2018 wollen Brauer nun einen neuen Versuch unternehmen. Lkw-Maut, höhere Löhne und teurere Rohstoffe sprechen für Aufschläge. Der übermächtige Einzelhandel dürfte das aber anders sehen.
Bier ist für Supermärkte und Fachhändler der Lockvogel Nummer eins. Die wöchentlich wechselnden Sonderangebote ziehen die Kunden an. Die 9,99 Euro für den Kasten Premium-Pils wirken seit vielen Jahren wie in Stein gemeißelt - trotz vorausgehender Preisrunden.Dabei stehen die Brauer nicht nur wegen steigender Produktionskosten unter Druck. Der Pro-Kopf-Absatz in Deutschland ist bestenfalls stagnierend, zumal der Sommer in diesem Jahr verregnet war.
Mit immer neuen Lager-Bieren, Mixgetränken und alkoholfreien Varianten versuchen die Brauereien, die Verbraucher bei Laune zu halten. Doch auch Innovationen und Produktvielfalt Kosten Geld, auf dem sie wohl auch jetzt wieder sitzenbleiben werden. Die Edekas und Rewes werden auf die 9,99-Euro-Schnäppchen nicht verzichten wollen. Und spitz rechnende Verbraucher werden weiter beim Sonderangebot zugreifen und die Bierkästen zum gestiegenen regulären Preis einfach stehen lassen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Frank Meßing