Westfälische Rundschau: Kommentar zu Schröder
Archivmeldung vom 12.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Empörung kommt in der Politik selten allein daher. Meist hat sie eine enge Verwandte dabei - die Heuchelei. Derzeit sitzen die populären Cousinen Gerhard Schröder im Nacken. Er wird's verschmerzen. Mit skurrilen Verwandten kennt er sich aus. Schröder ist nicht korrupt, weil er als Aufsichtsrat den Bau jener Pipeline kontrollieren soll, für die er sich als Kanzler politisch eingesetzt hat.
Korrupt wäre es, wenn der Kanzler das Projekt aus
persönlichem finanziellen Interesse politisch vorangetrieben hätte.
Davon kann im Ernst aber niemand sprechen. Die Pipeline durch die
Ostsee sichert langfristig die deutsche Energieversorgung und sie
ist, nebenbei, ein Bombengeschäft für deutsche Energiekonzerne.
Angreifbar wäre es, wenn der Ex-Kanzler zu seiner Amtszeit Macht und
Einfluss missbraucht hätte, um seinem Freund Putin wider die
deutschen Interessen gefällig zu sein. Auch davon kann keine Rede
sein. Warum also sollte Schröder nicht für Gazprom, Eon und BASF
tätig sein? Weil er dafür Geld erhält?
Er verdient es immerhin erst nach seiner Amtszeit - anders als manche
Lobbyisten, die sich als Abgeordnete und von privaten Unternehmen und
Verbänden gleichzeitig bezahlen lassen.
Quelle: Pressemitteilung Westfälische Rundschau