Lausitzer Rundschau: Schlampige Schlapphüte
Archivmeldung vom 13.07.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn einem Geheimdienst geheime Dokumente abhandenkommen, dann ist für Spott gesorgt. So kennt man es zumindest aus Agentenfilmen. In der Realität sind solche Vorgänge bizarr und peinlich. Auch wenn die geklauten Baupläne wohl weniger brisant sind - im öffentlichen Gedächtnis haften bleiben Sorglosigkeit und Schlamperei.
Man stelle sich nur vor, statt für Parkhaus und Küche wären die Konstruktionsunterlagen für abhörsichere Räume und andere hoch sensible Bereiche verschwunden. Die BND-Zentrale müsste noch einmal ganz neu konzipiert werden. Dabei übersteigen die Kosten schon jetzt deutlich die ursprünglichen Kalkulationen. Aber vielleicht liegt ja gerade in dem zu knappen Kostenvoranschlag ein Problem. Um möglichst billig zu bauen, werden zahllose Subunternehmen mit Aufträgen bedacht. Da kann es schon mal passieren, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Kommt dann auch noch kriminelle Energie dazu, wiegt der Schaden besonders schwer. BND-Chef Ernst Uhrlau sucht die Gemüter zu beruhigen. Doch Konsequenzen stehen noch aus. Nur eines ist jetzt schon klar: Das schlechte Bild der Schlapphüte in der Öffentlichkeit wird sich verfestigen.
Quelle: Lausitzer Rundschau (ots)